Festhalten an Gewohntem
Meist halten wir unbewusst an Gewohnheiten, Dingen oder Menschen fest, obwohl diese schädlich oder destruktiv für uns sind oder uns an unserer Weiterentwicklung hemmen. Es kann aber auch sein, dass dir völlig klar ist, dass du loslassen solltest, weil du spürst, wie sehr dich bestimmte Verhaltensweisen oder gewisse Menschen hinunterziehen und dir ganz und gar nicht gut tun.
Was hindert dich daran, all das Schädliche in deinem Leben einfach wie einen Luftballon loszulassen, der in den Himmel schwebt?
Bewusstsein stärken
Zunächst ist es wichtig, dass du dir bewusst machst, was du loslassen sollten. Das kann sein:
Das Gehirn und die Routine
Unser Gehirn mag es "einfach", das bedeutet, dass es Gewohnheiten und Routinen automatisch abspeichert, um Energie zu sparen. Loslassen bedeutet immer auch eine Veränderung. Wenn du dich auf Neues ein- bzw. umstellst, heißt das, dass im Gehirn neue Synapsen aufgebaut und vernetzt werden. Das bedeutet natürlich Arbeit.
Routinen geben Sicherheit. Wenn du zum Beispiel jeden Tag am Morgen nach dem ersten Kaffee oder Tee zehn Minuten Gymnastik oder Yoga machst und dein Gehirn diese Tätigkeiten mit einem positiven Gefühl abgespeichert hat, möchtest du das natürlich immer wieder erleben und daraus Energie tanken.
Wenn du nun eine Tätigkeit, mit der dein Gehirn ein gutes Gefühl abspeicherte, loslassen willst, weil du erkannt hast, dass sie dir nicht gut tut - beispielsweise Rauchen - so bedeutet das zunächst Stress. Bei Veränderungen kann dein Gehirn erst einmal den Saboteur spielen, weil es unbewusst denkt, damit gute Emotionen zu verlieren.
Die gute Nachricht lautet: Du kannst dein Gehirn programmieren. Alles, was du einmal gelernt hast, darfst du auch wieder "verlernen". Wichtig dabei ist: Setze dich nicht unter einen Zeitdruck, denn das würde wiederum Stress bedeuten. Somit wäre das Erreichen deines Zieles (etwa das Loslassen einer ungesunden Tätigkeit oder eines Menschen, der dich immer wieder verletzt) erschwert.
Das Gehirn benötigt ungefähr 30 Tage, um neue Verhaltensweisen und damit verbundene Gefühle abzuspeichern und das Alte zu überlagern.
Strickmuster
Gewohnheiten (auch Laster) unterliegen einem bestimmten Muster. So kann es sein, dass du dir angewöhnt hast, zu einer Tasse Kaffee oder einem Glas Wein immer eine Zigarette anzuzünden. Man nennt das verknüpfte Gewohnheiten, die es nun zu "ent-knüpfen" gilt.
Stelle dir vor, dass du einen Pullover strickst. Du hast nun einige Maschen fallen lassen. Wirst du unbeirrt weiterstricken, obwohl du weißt, dass sich dein Pullover dann wohl an dieser Stelle auflösen wird? Nein! Du wirst die fehlerhafte Stelle auftrennen und von Neuem beginnen.
Genauso darfst du dir Veränderungen und das Zulassen von neuen Verhaltensweisen vorstellen: Du gehst einen oder mehrere Schritte zurück, betrachtest das Ganze noch einmal, lässt Belastendes zurück und gehst weiter.
Drei-Spalten-Liste
Gestalte eine Liste mit drei Spalten. In die erste Spalte schreibe nun, was (oder wen) du loslassen möchtest.
In die erste Spalte schreibe alles Positive, was du damit verbindest. Das könnte beim Beispiel Rauchen sein, dass du dich dadurch entspannen kannst oder dass es dir Freude bereitet, mit gewissen Menschen gemeinsam beim Rauchen zu plaudern. Beschreibe alle Gefühle, die du damit verbindest!
In die dritte Spalte schreibe nun alle (möglichen) negativen Auswirkungen. Warum ist es wichtig, dieses Verhalten oder diesen Menschen loszulassen und aufzugeben? Wie würde sich dein Leben entwickeln, wenn du weiterhin daran festhältst? Beschreibe alle Gefühle, die du damit verbindest! Die dritte Spalte bedeutet, dass du mental in deinem Veränderungsprozess angekommen bist und dass ich dein Mindset auf Neues einstellt.
Wenn du in alten, negativen, belastenden Verhaltensweisen noch zu viele positive Gefühle assoziierst, ist ein Loslassen schwierig. Deshalb ist es wichtig, dass du dir bewusst machst, möglichst viele positive Emotionen mit deinen neuen Gewohnheiten zu verknüpfen.
Suche dir Alternativen!
Um loszulassen, was oder wer dich nicht (mehr) glücklich macht, ist es ratsam, dass du dir alternative Tätigkeiten suchst, die dir gut tun und die dir Freude bereiten. Das könnte sein, dass du dich beispielsweise bewusst dafür entscheidest, dich bei einer feinen Tasse deines Lieblingstees und einer Duftkerze zu entspannen, anstatt dir eine Zigarette anzuzünden. Je öfter du deine neue Tätigkeit, die dir ein gutes Gefühl vermittelt, ausübst, umso mehr wird sich diese im Gehirn manifestieren... und umso leichter wird dir das Loslassen der alten Verhaltensweise fallen.
Loslassen eines Expartners
Vielleicht kennst du das Bonmot "Love it, change it oder leave it!"
Wenn du über die Trennung eines (ehemals) geliebten Menschen vermeintlich nicht hinweg kommst, können dir folgende Tipps helfen:
Akzeptiere, was geschehen ist und was nicht zu ändern ist! Solange du noch in tiefer Trauer oder auch Wut verharrst, kannst du das Geschehene nicht umkehren. Versuche, deinen Expartner mit einem gewissen Wohlwollen loszulassen (was natürlich nicht heißt, dass du negative Erlebnisse beschönigst oder gutheißt.) Kritisiere dich auch nicht dafür, was du (vermeintlich) in der Beziehung zu diesem Menschen "falsch" gemacht hast. Du hast es zu diesem Zeitpunkt nicht besser verstanden, auch wenn du es heute mit anderen Augen siehst und bewertest.
Solange du dich wehrst und an deinen Expartner emotional (oder sogar durch bestimmte Handlungen) klammerst, kannst du deine negativen Emotionen nicht loslassen. Darum: Triff eine klare Entscheidung!
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